SWR Fernsehen

 

SWR 3

am 13. Oktober 2016 Sendung:

Heimatglühen  21 Uhr

 

Im  Beitrag des SWR geht es um Juliane Eller aus Alsheim in Rheinhessen.

 

Juliane Eller entschließt sich den Elterlichen Weinbaubetrieb von ihrem Vater Thomas Eller zu übernehmen.

Julianes Motto lautet :  ..."back to the roots"

 

Es fallen Begriffe wie:

- da kommt die Tochter und macht alles so wie zu Großvaters Zeiten

- zurück in die Zukunft

- Bio Standard

- Hand statt Maschine

- sie bringt frischen Wind in alte Reben

 

- weniger Maschinen - mehr Handarbeit

 

Juliane hat den Familienbetrieb komplett umgekrempelt und von konventionellem Weinbau auf ökologischen umgestellt  -  mit Erfolg.

 

Während des Beitrags werden schöne Weinflaschen gezeigt.

Erst ganz zum Schluss sieht man, dass alle Flaschen einen Schraubverschluss haben.

 

 

Einige Tage nach der Sendung rief ich bei Juliane Eller an.

 

Ich erzählte ihr, dass ich den Beitrag über sie im SWR 3 gesehen habe. Im Bericht war die Aussage "zurück zu den Wurzeln" zu hören und auch "da kommt die Tochter und macht alles wie zu Großvaters Zeiten". Ich erklärte ihr auch, dass ich nach der Sendung ihre Homepage geöffnet habe, dort aber zu meiner Enttäuschung überwiegend Weine mit Schraubverschluss gefunden habe.

 

Und dann kam er wieder, dieser Satz den ich schon so oft gehört habe und immer wieder zu hören bekomme, "...wir hatten so viele Probleme mit Korken, darum verwenden wir jetzt überwiegend den Schraubverschluss", rechtfertigt Juliane Eller warum "zurück zu den Wurzeln" hier nicht angewendet wird.

 

Juliane Eller erläuterte mir, dass in ihrem Weingut die normalen Weine in Flaschen mit einem Schraubverschluss abgefüllt werden, die hochwertigen Weine jedoch einen Naturkork als Verschluss bekommen.

 

"Diese Weine sollen in der Flasche nachreifen, sich weiter entwickeln, das geht nur mit einem Korken, nicht mit Schraubverschluss", sagt Juliane Eller. Beim Schraubverschluss, den sie auch als Tresor bezeichnet, "...geht nichts rein und nichts raus", sagt sie weiter.

 

Ich erklärte Juliane Eller, was mich zum Beispiel bei unseren Nachbarn in Frankreich beeindruckt. Wenn ich dort vor einem 15 Meter langen Weinregalverkaufsregal stehe, dann finde ich dort einen Wein mit Schraubverschluss und das ist meist auch nur ein Weinmischgetränk. Alle anderen Weine haben einen Korken, in Deutschland ist das jedoch umgekehrt.

 

Frau Eller erwidert: "Ich schätze den Lebensstil der Franzosen. Die Franzosen sind da anders, sie legen mehr Wert auf hochwertige Weine und gutes Essen. In Deutschland läuft das umgekehrt. Die meisten der deutschen Verbraucher würden einen Euro Mehrkosten für einen bestmöglichen Korken in einer guten Flasche Wein nicht akzeptieren".

 

Juliane Eller sagt dies mit einem gewissen Bedauern. Ob der Weg auf dem deutschen Markt mit Schraubverschluss oder Kork weitergehen wird, vermag sie heute nicht zu sagen. Sie ist sich jedoch sicher: "Der Kork wird meiner Meinung nach nicht vom deutschen Markt verschwinden".

 

Gez. Manfred Berger

im November 2016